es muss wohl 1992 oder 1993 gewesen sein, als wir mit mehreren familien eine wandertour durch den harz machten. übernachtet haben wir damals in schierke im hotel heinrich heine, einem sehr großen, schönen hotel mit vielen anbauten und balkons und am rande des ortes im grünen gelegen. die eingangshalle und die flure waren großzügig angelegt, die zimmer kamen uns riesig vor. es war alles ein bisschen spießig und plüschig und mit dem charme vergangener jahrzehnte ausgestattet, aber uns gefiel es gut. weil die heizung ausgefallen war (es war in den herbstferien) gab es für jedes zimmer eine flasche rotkäppchen sekt. besonders die kindern fanden es besonders gut, sie nutzten die breiten, langen flure als rennstrecke und in den holzvertäfelten räumen hallte es so schön! in meiner erinnerung roch es dort nach bohnerwachs, genauso wie im treppenhaus meiner großeltern. in der unten erwähnten dokumentation vom mdr finden sich auch bilder, wie es damals dort aussah.
das hotel wurde 1898 erbaut und hieß früher "fürst zu stolberg". es war einst eins der schönsten und größten einrichtungen im harz - besonders in den 1920er und 1930er jahren. schierke war damals ein bekanner wintersport- und nobelort mit vielen prachtbauten und anderen großen hotels. es wurde auch als das "st. moritz des nordens" bezeichnet. näheres dazu habe ich auch im blog der journalistin monika herbst gefunden.
so sah es früher einmal aus ! quelle
1946 bekam es den namen "heinrich heine" und wurde bis zur wende weiterhin als hotel und fdgb-ferienheim genutzt. die letzte große renovierung wurde 1968 durchgeführt. nach 1989 erfuhr es noch wenige jahre eine wechselvolle geschichte. hier könnt ihr einige informationen dazu finden. genauer wird es noch in einem artikel der nnz-online aus dem jahr 2012 dargestellt.
ein bisschen haben wir immer die geschichte des hauses verfolgt und haben, wenn wir durch schierke fuhren, immer mal geschaut, wie es denn mit dem hotel weitergegangen ist. leider nicht gut! es stand seit 1995 leer und verrottete immer mehr.
"Im Februar 2016 genehmigte der Stadtrat von Wernigerode den Abriss des Hotels, um einer Ferienhausanlage mit dem Namen „Heinrich-Heine-Resort“ Platz zu machen. Der Zustand des Gebäudes sei laut der Verantwortlichen für die städtischen Liegenschaften „gravierend schlimm“, das denkmalgeschützte Gebäude sei nicht mehr zu retten. Es seien 37 Holzhäuser mit rund 180 Betten geplant, dazu ein zentrales Empfangsgebäude mit Rezeption, Wirtschaftsgebäude, ein Heizhaus sowie ein eigenes Fernwärmenetz". quelle
bei unserem letzten besuch anfang juli konnten wir dann nur noch bilder des abrisses machen.
"Im Februar 2016 genehmigte der Stadtrat von Wernigerode den Abriss des Hotels, um einer Ferienhausanlage mit dem Namen „Heinrich-Heine-Resort“ Platz zu machen. Der Zustand des Gebäudes sei laut der Verantwortlichen für die städtischen Liegenschaften „gravierend schlimm“, das denkmalgeschützte Gebäude sei nicht mehr zu retten. Es seien 37 Holzhäuser mit rund 180 Betten geplant, dazu ein zentrales Empfangsgebäude mit Rezeption, Wirtschaftsgebäude, ein Heizhaus sowie ein eigenes Fernwärmenetz". quelle
bei unserem letzten besuch anfang juli konnten wir dann nur noch bilder des abrisses machen.
schade!!
und ein anderes, altehrwürdiges hotel:
blick vom burgberg auf den "harzburger "hof"
eine ganz hervorragende halbstündige dokumentation über "das heine" mit vielen historischen aufnahmen wurde im april vom mdr gesendet. in der mediathek (klick!) kann man sie sich noch anschauen, allerdings nur in deutschland. sehr empfehlenswert!
und ein anderes, altehrwürdiges hotel:
blick vom burgberg auf den "harzburger "hof"
aber nicht nur im ostteil des harzes gibt es solche verlorenen hotels. in bad harzburg steht auch das ehemals berühmte hotel "harzburger hof" kurz vor dem ende. aber das wäre dann ein neuer beitrag. zu vermerken wäre dazu nur, dass es dort innerhalb von zwei jahren gerade vor ein paar tagen zum dritten mal gebrannt hat.