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Sonntag, 6. März 2016

gustavs agenda, 28. februar bis 6. märz / hermania




gustavs agende 28. februar bis 2. märz 1920
auch 1920 gab es den 29. februar
  
am 28. hat gustav letzte alte kabel im speditionskontor abgenommen. am sonntag war er bei seiner oma zum essen. sie hat ihn sein lieblingsflammeri gekocht ;-)!
am montag, den 1. märz hat er kisten und material zusammengepackt und ist "abgereist", denn ab dem 2. wird er überwiegend bei "hermania" arbeiten. dort hat er dann einen neuen apparat im hauptkontor angeschlossen (app nr 1). danach war er doch nochmal im speditionskontor und hat den apparat in der wohnung von eberhard wankel nachgesehen.




am 3. märz war gustav wieder zu schule. er fand es diesmal sehr interessant,  das thema war u.a. amerika. dort würde er gerne einmal hinreisen, denn die telefontechnik ist dort schon viel weiter entwickelt als in deutschland ;-)!
am 4. märz hat er bei hermania isolatoren eingesetzt und draht abgewickelt und neu gelegt.
am 5. märz hat der freileitungsdraht nach expedition gespannt.
am 6. märz war er ebenfalls bei hermania und hat in der expedition die leitung auf rollen und in der apotheke eine innenleitung gelegt. 

die "übersetzung" von gustavs sütterlinschrift ist für mich immer eine kleine puzzlearbeit.  inzwischen fällt es mir schon leichter, alles zu lesen - schwierig ist es aber bei namen und wenn gustav undeutlich schreibt oder sütterlin mit lateinischer schrift mischt.  ich hoffe, dass ich die meisten worte richtig übertrage! wenn jemand korrektur lesen möchte: gerne! wenn ihr selbst ein bisschen üben wollt: hier findet man einige leseübungen!


die firma hermania

gründer war carl samuel hermann(1765-1846). er absolvierte bis 1783 eine pharmazeutische ausbildung in halberstadt und besaß später eine apotheke in groß salze. durch forschungen, die er besonders mit salinenabfällen durchführte, gelang es ihm als erste deutsche firma 1802 soda herzustellen. im weiteren verlauf übernahmen sein sohn und später sein enkelsohn hans hermann  die "königlich preußisch chemische fabrik", die später in die "hermania aktiengesellschaft" umgewandelt wurde. viele neue produkte, wie chlorkalk, salpetersäure etc.  kamen in der zeit bis 1920 hinzu. das werk wurde immer wieder vergrößert. auf dem unten gezeigten schild, dass vom elbuferverein schönebeck aufgestellt wurde, könnt ihr die ausmaße des werks 1920 erahnen.



mitte der 1920 jahre liefen die geschäfte nicht mehr so gut und hermania musste konkurs anmelden. 1927 wurden daraus die "chemischen werke schönebeck" gegründet.

"Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gesellschaft von der Sowjetischen Militäradministration beschlagnahmt, später enteignet und 1947 als VEB Chemisches Werk Hermania Schönebeck in Volkseigentum überführt. Es erfolgte eine Modernisierung des Werks. Insbesondere wurden neue Anlagen für die Produktion von Fritten für die keramische Industrie, von Borax für die Glasindustrie und Pharmazie sowie Calciumchlorid. 1960 wurde das Werk in den VEB Fahlberg-List Chemische und Pharmazeutische Fabrik Magdeburg eingegliedert. Von 1970 bis 1972 leitete der Chemiker Hans Bendix den Schönebecker Betrieb. 1972/1973 entstand eine neue Anlage zur Formulierung und Konfektionierung von Herbiziden. Es wurden Unkrautvernichtungsmittel für unterschiedliche Verwendungszwecke produziert. Etwas später erhielt der Betrieb ein neues Heizkraftwerk auf Erdgasbasis."
Nach dem Ende der DDR wurde der VEB Fahlberg-List von der Treuhandgesellschaft übernommen und der Schönebecker Betriebsteil sowie die Lohnproduktion der Sparte Pflanzenschutz des Hauptwerks 1992 an die Schirm-Gruppe verkauft. Im Hermania-Werk, welches sich über 15 Hektar erstreckt, bestanden zu diesem Zeitpunkt 72 Arbeitsplätze. Seit 2001 firmiert das Unternehmen unter den Namen Schirm GMBH Division Hermania.
 quelle: industriemuseum schönebeck

interessant ist, dass ich - wie auch  schon beim speditionskontor - keine informationen über die geschichte während der nazizeit gefunden habe. vielleicht entdecke ich ja beim meinem geplanten besuch im industriemuseum in schönebeck im april einiges dazu.





auf den rechten bildern könnt ihr sehen, wie das werk heute aussieht. alte gebäudeteile von 1920 sind hier nicht mehr zu erkennen. ich selbst habe von dem neuen werk keine fotos gemacht - irgendetwas hat sich in mir  dagegen gesträubt. wahrscheinlich weil aus gustavs zeit nichts mehr zu erkennen war.

nur den blick vom heutigen werksgelände zur elbe habe ich fotografiert. hier ist gustav bestimmt des öfteren langgegangen.

die gesamte geschichte der hermania findet ihr hier (klick!) und auch hier (klick!).


infos zu meinem daily project: hier (klick)!
alle bisherigen gustav-beiträge: hier (klick)!
mein daily project in fotos: hier (klick)


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