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Montag, 18. Juli 2022

monatsspaziergang im juli

kristina hat HIER dazu aufgerufen, einmal im monat einen spaziergang zu dokumentieren. das mache ich zwar sowieso öfter, aber mir gefällt diese aktion sehr. ich fühle mich dazu inspiriert, auch mal "um die ecke zu gucken" und mal neues zu entdecken.

heute allerdings gibt es noch einen "normalen" sonntagsspaziergang in schöner natur. wir waren am rande des landschaftsparks spiegelsberge bei halberstadt unterwegs. dort gibt es herrliche alte obstwiesen und ich freue mich immer über die schöne vegetation. es war ein sommertag par exellance und trotzdem waren dort kaum menschen  unterwegs.


vom spazierweg hat man einen schöne aussicht auf pferdeweiden und halberstadt mit seinem dom und weiteren kirchen



an der alten lindenallee in vielen bäumen entdeckt: unzählige feuerwanzen in ihren verschiedenen entwicklungsstadien. dass es sehr gesellige tierchen sind, sieht man hier ja gut ;))!


viele alte kirsch-, apfelbäume, birn- und zwetschgenbäume sind dort zu finden.


ein hübscher harztropfen an einem zerbrochenen kirschbaum. er war schon fast wie bernstein!


blick in die kleingartensiedlung mit einer freundlichen windmühle

 


an den vielen königskerzen erfreue ich mich immer . letztes jahr hatte ich samen von dort mitgenommen, aber leider ist keine einzige in meinem garten aufgetaucht. 

 


 
bunte vielfalt am wegesrand mit leider nur wenigen schmetterlingen. der schachbrettfalter wollte sich partout nicht fotografieren lassen!
 
 
 
blick in die ferne (gahhhhnz im hintergrund der brocken) mit vielen natternköpfen
 
 
 
auf dem rückweg blick in eine neubausiedlung auf der grünen wiese. der bauhausstil macht auch vor halberstadt nicht halt.
 
 

zum abschluss gab es natürlich den obligatorischen kaffee in der stempelkanne im café löper. die eierlikörtorte ist dort sehr lecker!
(gern gemachte, aber unbezahlte werbung!)
 
 
meinen spaziergang schicke ich jetzt zu "kristinas monatspaziergang" - schaut mal vorbei, dort findet ihr noch mehr interessante beiträge! ihr könnt euch auch selber gern daran beteiligen, alle infos dazu gibt es HIER.


Mittwoch, 23. Januar 2019

as slow as possible - das john-cage-orgel-kunst-projekt


willkommen beim längsten musikstück der welt!

so beginnt der einführungstext eines informationsblattes zum john-cage-orgel-kunst-projekt in der buchardikirche in halberstadt in sachsen-anhalt.

der amerikanische musiker, maler, philosoph und literat john cage ( 1912-1992) komponierte 1987 das stück ASLSP (as slow as possible) für die orgelversion. jeder interpret, der dieses stück aufführen möchte, kann selbst eintscheiden wie langsam "so langsam als möglich" sein soll. 

bei einem symposium 1998 mit organisten, philosophen, musikwissenschaftler u.a. sprachen diese über die realisierung des werkes und "kamen zu dem ergebnis, dass man "as slow as possible" potentiell unendlich denken und spielen kann - begrenzt durch die lebensdauer einer orgel und so lange, wie es frieden und kreativität in künftigen generationen gibt". aus dieser frage entwickelte sich im lauf der zeit ein projekt, das inzwischen weltweites aufsehen erregt hat." (quelle)


die stadt halberstadt wurde für das projekt ausgewählt, weil hier im jahr 1661 die erste großorgel der welt gebaut wurde. "Diese sog. Faber-Orgel stand im Dom und hatte zum ersten Mal eine (12-tönige) Klaviatur. Noch heute wird das Schema dieser Klaviatur auf unseren Tasteninstrumenten gebraucht. Die Wiege der modernen Musik stand damit in Halberstadt. Im Jahr 2000 sind  639 Jahre... nach diesem orgelbau vergangen, 639 Jahre soll deshalb das Stück von Cage „so langsam wie möglich“ aufgeführt werden." (quelle)



die buchardikirche (klosterkirche seit 1050) - eine der ältesten kirchen halberstadts, war 190 jahre lang "scheune, lagerschuppen, schnapsbrennerei und schweinestall."



"Von Johann-Peter Hinz wird die romanische Kirche für dieses außergewöhnliche Vorhaben, das die Faszination vieler Menschen in der Welt weckt, neu entdeckt. Mit Unterstützung der Stadt Halberstadt und der Hilfe privater Hände wird Burchardi gereinigt, durch ein neues Dach vor Regen geschützt, Fenster werden eingesetzt und die Kirche in der Substanz soweit gesichert, dass ein Blasebalg nach dem Vorbild der ersten Faber-Orgel gebaut werden konnte." am 5. september 2001 erklang der erste ton.

zur zeit kann man einen klang bestehend aus fünf tönen hören, der tag und nacht erklingt. es sind immer nur soviel orgelpfeifen zu sehen, wie töne erklingen. das gesamte stück wird im jahre 2640 beendet sein. kein mensch wird also das gesamte werk miterleben können. den aktuellen klang kann man sich aber auf HIER auf der offiziellen website des projekts anhören.



"„As SLow aS Possible“. Angesichts unserer schnelllebigen Zeit ist dieses Vorhaben eine Form der versuchten Entschleunigung, der „Entdeckung der Langsamkeit“ und das Pflanzen eines „musikalischen Apfelbäumchens“ verstanden als Symbol des Vertrauens in die Zukunft." (quelle)




finanziert wird dieses projekt u.a. durch spenden für einzelne klangjahre. HIER kann man einsicht bekommen, wie viele dieser klangjahre bereits durch wen "besetzt" sind. für jeden, der eine reservierung vornimmt, wird eine metalltafel mit einem text seiner wahl, in der kirche angebracht.




wenn man durch die räume der buchardikirche streift, entdeckt man an den tafeln, dass der größte teil der 639 klangjahre bereits vergeben ist!! ich finde es absolut faszinierend, sich die tafeln anzuschauen, die texte zu lesen und darüber nachzudenken, wie wohl die welt in dem jeweiligen jahr aussehen könnte. hoffen wir, dass kein krieg und keine naturkatastrophe das wunderbare orgelprojekt stoppen kann!!





auch viele prominente haben sich hier sozusagen "verewigt"! ob man im jahr 2423 noch bob dylan kennt?


sollte jemand von euch auch interesse an einer solchen spende und dementsprechend einer tafel haben, könnt ihr euch HIER informieren!




das john-cage-haus neben der buchardikirche - dort finden auch austellungen und veranstaltungen statt.








nicht nur das orgelprojekt ist interessant. wenn man in halberstadt ist, sollte man sich auf  jeden fall auch den dom und den schönen flanierweg hin zur liebfrauenkirche anschauen. 



pause kann man in der kaffeerösterei löper unterhalb des doms machen, wo es sehr leckeren kuchen und besten kaffee aus der stempelkanne gibt.

weil hier in halberstadt wohl einer der langsamsten rhythmen der welt aufgeführt wird, schicke ich diesen beitrag zu andrea zitronenfalterins monatsmotto "den rhytmus finden".

unbezahlte und unbeauftragte werbung für ein tolles kunstprojekt, für einen wunderschönen dom, für zwei weitere kirchen, für die stadt halberstadt und für guten kaffee!


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