das thema bei astrids linkparty im november heißt feuer. ein paar geschichten kann ich auch dazu beitragen, denn an offenes feuer bin ich von kleinauf gewöhnt. ich wohnte in meinen ersten sechs lebensjahren gemeinsam mit meinen eltern und geschwistern in der wohnung meiner großeltern, in der es nur kohleöfen gab. in der küche wurde gelebt - die gute
stube wurde nur zu geburtstagen oder zu weihnachten geheizt. auf dem
großen, immer bullerndern ofen wurde gekocht und auch das wasser für die zinkbadewanne warm
gemacht, in der wir als kleine kinder gebadet wurden. obwohl alles
sehr beengt war, kann ich mich nicht erinnern, mich jemals am ofen
verbrannt zu haben.
als ich schulkind
war, sammelten wir im herbst für den bauern die restlichen
kartoffeln vom acker. dafür bekamen wir ein kleines taschengeld und
streuselkuchen. am schönsten waren aber am ende der lese die
kartoffelfeuer, in denen das kraut verbrannt und die kartoffeln im
offenen feuer geröstet wurden. kohlerabeschwarz kamen sie heraus und
man verbrannte sich finger daran. aber ich glaube, ich habe nie wieder so
köstliche kartoffeln gegessen wie dort!
in unserer
kinderbande haben wir natürlich oft gekokelt, kleine feuerchen
gemacht und brot an stöckchen geröstet. passiert ist nie etwas, wir
haben den umgang mit feuer spielerisch gelernt und wussten
natürlich, dass wir in der nähe von scheunen nicht mit feuer
herumhantieren durften.
während unserer
ganzen studentenzeit in göttingen wohnten wir in einer kleinen dachwohnung in
einem fachwerkhaus mit einem kohleofen. die briketts mussten wir aus
einem schuppen vom hof heraufschleppen. morgens war es im winter oft
so kalt, dass eisblumen an den fenstern blühten, denn die fenster
waren undicht und die wände nicht besonders gut isoliert. aber
sobald das feuerchen im ofen brannte, wurde es schnell wunderbar kuschelig
warm.
manchmal habe ich es allerdings auch verflucht. zumal unten im hof des öfteren ein giftiger cocker spaniel namens jaritsch sein unwesen trieb. in meiner erinnerung ist er ein echter höllenhund gewesen, wenn er uns - kohlerabenschwarz - mit fletschenden zähnen und blutunterlaufenen augen den zugang zu unserem kohleschuppen verweigerte. nachdem er dann sogar den mann der besitzerin böse in den arm gebissen hatte, war er irgendwann von der bildfläche verschwunden. noch heute mache ich um cocker spaniels einen großen bogen! was bei dem thema feuer doch für erinnerungen hochkommen...
besonders gern
denke ich allerdings an abende, wo wir mit freunden abends an einem kiosk
würstchen aus der dose kauften, mit der „ente“ zu einer
burg an die weser fuhren und dort im herrlich gespenstischen wald ein
feuerchen entfachten, laute lieder sangen und die würstchen am stock brieten.
unsere erste wohnung
nach dem studium war mit zentralheizung. das war praktisch und am anfang habe ich es sehr genossen, aber später habe ich das feuer im
ofen immer vermisst - den geruch von angebranntem holz und die
angenehme wärme, die eine heizung nie schaffen kann.
ein kaminofen hat
uns und freunde mit ihrem baby vor vielen jahren einmal vor dem erfrieren gerettet. wir
verbrachten nämlich im katastrophenwinter 1978/79 den jahreswechsel
in dänemark in einem sommerhaus (betonung auf sommer!). nach
weihnachten fing es an zu schneien und hörte nicht mehr
auf. die temperaturen sanken auf heftige minusgrade und die
mini-zentralheizung im ferienhaus war völlig überfordert. wir konnten wegen der schneekatastrophe nicht nach deutschland
zurückfahren, straßen und grenzen waren gesperrt!! so verbrauchten wir erstmal das holz des besitzers,
holten treibholz vom strand und klauten wie die raben holz bei allen
möglichen leerstehenden ferienhäusern, denn beim kaufmann gab es keines
mehr. aber nichts war schöner als nach einem eisigen
strandspaziergang mit heißem tee vor dem ofen zu sitzen und
geschichten zu erzählen. nachts musste einer von uns immer wache
halten, damit das feuer nicht ausging!
seitdem haben wir
uns immer ferienhäuser mit kaminöfen ausgesucht! da wir meistens
ende juni nach dänemark fahren, können wir oft das sankt-hans-fest
miterleben. dann werden überall am strand mitsommerfeuer angezündet
und einheimische und touristen feiern gemeinsam den sommeranfang.
als unsere tochter
geboren wurde zogen wir kurz danach wieder in eine altbauwohnung mit
kohleöfen. das waren damals sogenannte dauerbrandöfen. wir zündeten das
feuer im oktober an und mit viel sorgfalt brannte es bis zum märz
durch – von urlaubszeiten mal abgesehen. so hatten wir es immer
warm und gemütlich. die kohleschlepperei
vom keller in den 2.stock (zwei kiepen am tag, manchmal auch drei) war allerdings reichlich anstrengend und ich musste das häufig alleine machen, weil mein mann damals beruflich oft unterwegs sein musste. wahrscheinlich fingen damals meine rückenprobleme an...
zwei jahre nachdem
wir unser haus gebaut hatten, konnten wir uns endlich einen kaminofen
leisten, der uns seitdem mit wunderbarer wärme verwöhnt. ich liebe es, das feuer vorzubereiten, es anzuzünden und den flammen zuzuschauen.
das holz, das wir verbrennen ist buchen-restholz und stammt aus dem elm.
natürlich gehören
kerzen – besonders im winter - immer zu einer gemütlichen stimmung
dazu. am liebsten mag ich bienenwachskerzen, ich liebe einfach ihren duft!
ich freu mich schon jetzt auf nächstes wochenende, denn bei einem
weihnachtsmarkt im schloss wolfenbüttel hole ich mir immer nachschub
von einem imker aus der heide.
ich wünsche euch allen eine schöne adventszeit!