dieses mal nehme ich euch zum monatsspaziergang nach derneburg mit. der kleine ort liegt inmitten schöner natur in der nähe von hildesheim und hat als hauptmerkmal ein großes schloss, das ehemals ein kloster (1213 bis 1803) war. später wurde es von graf ernst zu münster zu einem repräsententiven schloss durch den baumeister georg ludwig friedrich laves umgebaut und erhielt durch dessen planung auch einen englischen landschaftspark.
berühmtheit erlangte es in den 1970er jahren, als der künstler georg baselitz die gebäude und das schloss als wohn- und arbeitsstäte kaufte. mehr dazu und zur heutigen nutzung des schlosses als kunstmuseum findet ihr HIER in einem gerade veröffentlichen und sehr sehrenswerten, 30-minütigen film auf arte. alles über das museum, das ich letztes jahr besuchte und bald wieder einmal tun werde, gibt es HIER zu entdecken. gerade findet im ehemaligen atelier eine baselitz ausstellung statt.
bei mir geht es aber heute nicht um das schloss, sondern um den laves-kulturpfad, den die gemeinde holle als historischen rundwanderweg anlegen ließ und der in etwa 2,5 km um das schloss und den ehemaligen englischen landschaftspark führt.
wir machten den spaziergang bereits am 1. mai. deshalb wundert euch nicht, dass die natur noch nicht so weit ist wie heute.
beginn des rundgangs ist das glashaus, das ehemalige gewächshaus der schlossgärtnerei. heute ist es ein sehr schönes café, wo auch ausstellungen und veranstaltungen stattfinden. dort haben wir über 20 jahre lang mit vielen freunden jeden ostersonntag gemeinsam gebruncht - bis vor einigen jahren das gebäude restauriert wurde und lange zeit baustelle war. zur zeit kann man dort am wochenende kaffee trinken und leckeren kuchen verspeisen.
mitten im wald liegt dann die nächste station des kulturpfades, der griechische tempel auf dem donnerberg. er stand im zeichen der griechenverehrung des klassizistischen zeitalters und diente dem grafen als aussichspunkt über den landschaftspark. früher konnte man von hier aus bis zum schloss schauen, heute ist alles zugewachsen.
wandert man weiter durch den wunderschönen frühlingswald, erblickt man plötzlich von oben eine pyramide und wundert sich, was ein solches gebäude dort zu suchen hat.
es ist die begräbnisstätte der familie des fürsten zu münster. die pyramide ist 11 meter hoch und liegt ganz verwunschen in einer senke. dort sind vor über 30 jahren unsere kinder noch herumgeklettert. heute ist der zugang durch ein tor verschlossen und das gebäude sieht durch moos und wildpflanzen noch idyllischer aus.
inzwischen sind wir unten im tal an dem kleinen flüsschen nette und dem mariensee angekommen. hier hat man den blick auf idyllische grundstücke und wiesen, auf denen schafe weiden und auf den recht großen see.
auch an einem alten bootshaus kommen wir vorbei
und gehen über die fußgängerbrücke, die von herrn laves konstruiert wurde. er war nicht nur klassizistischer baumeister, sondern als ingenieur auch für die fortschrittliche konstruktion seiner brücken berühmt.
von dort hat man auch einen schönen blick auf schloss derneburg
weiter geht es zur alten wassermühle
so verwunschen und idyllisch - kein wunder, dass der weg zu meinen liebsten spaziergängen gehört!
zum schluss noch ein blick auf das zauberhafte kutscherhaus, das wunderbar harmonisch angelegt zwischen den wiesen liegt.
und - wie sollte es anders sein - gab es zum schluss noch kaffee und kuchen im glashaus.
verlinkungen:
kristinas monatsspaziergang
elkes naturdonnerstag
der beiträg enthält gern gemachte, aber unbezahlte werbung für kunst und kultur