Samstag, 25. November 2023

seit über 40 jahren...

fahren wir am buß- und bettag zum kloster wienhausen in die nähe von celle. diese tradition lieben wir sehr, denn hier sind wir schon mit tochterbaby im tragetuch herumgelaufen, haben mit dem kleinkind verstecken im park gespielt und auch in späteren jahren war unsere tochter oft noch mit von der partie. früher war der buß- und bettag in niedersachsen noch feiertag, später nahmen wir immer urlaub, um dieses familienritual aufrecht zu erhalten. wir erlebten dort sonnige, warme novembertage, gingen aber auch schon in dickstem regen, sturm und schnee durch den klosterpark und längs des flüsschens aller.

 

"Die um 1692 geschriebene Chronik des Klosters berichtet von der Gründung des Klosters im 13. Jahrhundert. Herzogin Agnes, Schwiegertochter Heinrichs des Löwen, war 1225 Witwe geworden und, „obgleich sie annoch im blühenden Alter, so … gedachte [sie] … ein geistliches Jungfrauen Kloster zu Gottes Ehren aufzubauen.“ 1233 bestätigte der Hildesheimer Bischof Konrad II. die Gründung des Klosters und stattete es mit zahlreichen Gütern aus. Die wirtschaftliche Lage erlaubte es zu Beginn des 14. Jahrhunderts, prachtvolle Gebäude zu errichten. Der Nonnenchor wurde entgegen den Regeln des Zisterzienserordens mit prächtigen Malereien ausgeschmückt." quelle

 



"Im 16. Jahrhundert wurde im Fürstentum Lüneburg die lutherische Reformation eingeführt. Trotz des Widerstandes der Nonnen wurde aus dem katholischen Nonnenkloster langsam ein evangelisches Frauenkloster. Die Reformation hatte auch weitreichende wirtschaftliche Folgen. Der Herzog zog einen beträchtlichen Teil des Klostervermögens ein. Von den verbliebenen Einnahmen konnte nur noch ein kleiner Konvent von 26 Konventualinnen versorgt werden.

Heute besteht der Konvent des Klosters Wienhausen aus einer Äbtissin und 12 Konventualinnen. Der Äbtissin obliegt die Leitung und Verwaltung des Klosters. Nach der Klosterordnung von 1972 vertritt sie das Kloster nach außen, intern ist sie die „Vorsteherin des Konvents“." quelle

 



 

am klosterpark fließt das heideflüsschen aller vorbei. dieses jahr hat es  hochwasser, was  kein wunder nach dem vielen regen im november ist..

 



diesmal ist der kleine hund mit dabei und macht werbung für wienhausen. die schöne bemooste alte bank wurde inzwischen durch eine neue ersetzt. an diesem vormittag war es ziemlich kalt, das thermometer zeigte nur ein grad an und der hund trug erstmals sein wintermäntelchen :)!


 

die alten eichen im park sind immer wieder faszinierend.



jedes jahr flechte ich mir einen kranz aus herumliegendem gestrüpp.


 

ein fund am wegesrand: der orangerote stinkfingerpilz (lysurus mokusin), den ich noch nie vorher gesehen hatte. die kleinen weißen sind wohl geweihförmige holzkeulen (xylaria hypoxylon).

 




 

die alte, von einem sturm geschädigte platane gibt es immer noch und jedes jahr treibt sie wieder erneut aus.

 



 

zum abschluss machen wir noch eine kleine dorfrunde und kommen auch am glockenturm der klosterkirche vorbei...

 


 

...und auch am konvent mit der über 600 jahre alten fabianeiche. mehr über das leben im konvent erfahrt ihr HIER.

 



an der alten wassermühle erfreuen wir uns noch einmal an den schönen spiegelungen.

das kloster ist im winter geschlossen und öffnet wieder am 13. april 2024. wenn ihr einmal in der nähe seid, versäumt nicht, es euch auch im rahmen einer führung anzuschauen, denn dann könnt ihr auch die berühmten gotischen bildteppiche betrachten. HIER findet ihr alle infos dazu. im kloster finden übrigens auch stickseminare zum klosterstich statt.

 

verlinkt bei kristinas monatsspaziergang , am sonntag bei astrids mein freund der baum und bei elkes naturdonnerstag.


13 Kommentare:

Astridka hat gesagt…

Gerne wieder mitspaziert durch dieses beeindruckende Architektur-Ensemble! Dass du dich dabei gerne an die Zeit als junge Mutter erinnerst! Aber das scheint der Lebensherbst so mit sich zu bringen… inzwischen ist es hier auch kalt geworden.
Bon week-end!
Astrid

Nanni Guggemos hat gesagt…

was für ein schöner Park - besonders in den Herbstfarben! Und die malerischen Fachwerkhäuser gefallen mir auch sehr.
Die Info über die Existenz des Stinkfingerpilz muss ich mal an meine Teenager weitergeben - das wird sie sicher erfreuen 😂
Dir ein schönes Wochenende,
liebe Grüße
Nanni

Anonym hat gesagt…

wie gern bin ich mit dir auf dem klostergelände herumgestreift, ich war im sommer dort und habe gestickt, all die wege bin ich gegangen, welch eine schöne auffrischung- danke, du hast es so wunderbar beschrieben, liebe mano
herzliche grüße heike (fraubastei)

C Stern hat gesagt…

Liebe Mano,
als KlÖsterreicherin fühle ich mich in Klosterumgebungen tatsächlich sehr wohl, vermutlich hat dies auch damit zu tun, dass "damals" gewusst wurde, wo sich starke spirituelle Energien befinden. Die Plätze wurden offensichtlich auch nach anderen Gesichtspunkten genau ausgesucht.
Die Innenausstattungen der mir bekannten Klöster in Österreich kann ich nur als prunkvoll und äußerst kunstreich beschreiben. Damals waren viele Menschen bettel-arm, die Kirche aber hatte jede Menge Geld.
Deine Fotos präsentieren einen Ort, der sehr friedlich und beschaulich wirkt, die Frauen schauen lebensfroh in die Kamera - was mich nicht überrascht, sie sind im Leben verankert und nicht weltfern und total in sich versunken. Das "strahlt" sehr sympathisch!

Der Stinkfingerpilz ist jedenfalls beachtlich, so einen kannte ich noch nicht und habe ich auch noch nie gesehen. Den Namen hat er sich jedenfalls verdient ;-)

Sehr gerne bin ich Dir auf Deinen wunderbaren Wegen und an schöne Plätze gefolgt, ich wünsche Dir ein behaglich verbrachtes Wochenende!
Ich selbst werde mich heute in den Winterwald begeben und darauf freue ich mich!
Herzliche Grüße, C Stern

nina wippsteerts hat gesagt…

Da wird mir doch erst heute Dein schöner Monatsspaziergang im WP Reader angezeigt (und auch nur, weil ich noch weiter nach unten gescrollt habe, tztztz, da wäre mir was entgangen)
So eine wunderschöne Klosteranlage und Umgebung. Kein Wunder, dass Ihr da jedes Jahr hin fahrt!
Diese schönen Gebäude, gleich muss ich mir Deine Verlinkungen ansehen. Und diese alten Bäume. Hier wurde in der Strasse mal eine Platane gefällt und aus dem Strunk treiben seid Jahren immer noch frische Triebe.
Hab ein schönes Wochenende, trotz Wetters
Liebe Grüsse
Nina

kleiner-staudengarten hat gesagt…

Als der Buß- und Bettag noch Feiertag war wurde hier immer zu dritt gebacken... mit der Ma und der Tante...daran habe ich auch noch lebhafte Erinnerungen. Ein wirklich schönes Areal ist diese Klosteranlage, sehr gepflegt und ein Ort zum Innehalten. Gerne bin ich mir dir auf diese Spazierrunde auch durchs Dorf gegangen, liebe Mano und so ein kleiner süßer Begleiter macht den Spaziergang sicher auch zum Erlebnis. Dass es diesen Pilz und vor allem mit dem Namen gibt, wusst ich nicht...wieder was gelernt, Bloggen bildet halt. ;-)
Das letzte Foto finde ich besonders gelungen und die Spiegelung sehr schön getroffen.
Nun wünsche ich dir ein gemütliches Wochenende - lieben Gruß von Marita

Tabea hat gesagt…

Hallo liebe mano

Wieder so eine schöne Reise. Ich komm jetzt wirklich herum, wo ich wieder Blogleserin bin :) Toll mit deiner langen langen Tradition, in dieses Kloster zu fahren! Der Kranz hat mir sehr gefallen und das du ihn jedes Jahr dort bindest. Und dieser tolle Baum mit dem langen Ast ist sehr beeindruckend!

Liebgruß am Abend von Tabea

Cigale hat gesagt…

Wieder eine ganz schöne Spaziergang mit tollen Fotos.

Rosahenne hat gesagt…

Liebe Mano,
eine sehr schöne Tradition am Buß- und Bettag und ein wunderbarer Ausflug. Deine Kloster-Collage gefällt mir sehr gut! So malerische, herbstliche Motive. Und richtig süß ist wieder das Hündchen im Wintermäntelchen :-). Unterwegs einen Kranz zu binden ist eine prima Idee, die werde ich mir merken. Sieht richtig schön aus! Und der Knaller ist ja der Stinkfingerpilz. Das Foto mit der Brücke, die Bäume und das Ahornblatt - wunderschön!
Nun ist es ja kalt und winterlich geworden. Lass es dir gutgehen und mach es dir gemütlich!
Liebe Grüße
Ingrid

merlecolibri hat gesagt…

es ist faszinierend wenn man solche orte regelmässig mit einer tradition besichtigt und jedes mal wieder diese austrahlung spüren kann * habe auch so meine ziele die ich gerne jedes jahr sehen kann an besonderen zeiten und so was ist sehr wertvoll * danke für diese herbst promenade * das fest der bunten blätter geht jetzt langsam zu ende und den kleinen mantel schützt das liebe hündchen !
liebe grüsse
mo

3he fecit hat gesagt…

-'/(6z7t (Felikatze sendet liebe Grüße, sie ließ es sich nicht nehmen über die Tastatur zu spazieren) Stinkfingerpilz, was es alles gibt. Eigentlich könnte er auch Zigarettenpilz heißen, zumindest erinnert er mit seinen Farben und Proportionen ein bisschen an diese Stinkestängel. Ich meine mich an einen Beitrag über dieses Kloster letztes Jahr bei dir zu erinnern. Schon damals gefiel mir die Atmosphäre der Klosteranlage. Und auch das mit dem Klosterstich fand und finde ich interessant. Seit letztem Wochenende weiß ich auch, was Klosterarbeiten sind, habe ich doch das vergangene Wochenende beim Kongress des Alten Handwerks im Stift St. Lambrecht in der Obersteiermark verbracht. Sehr Barock und Schnee. Ganz andere Farben als bei dir und deinen bunten Herbstblättern und den Backsteingebäuden. Dein besonderer Buß- und Bettag gefällt mir gut und ich bin gerne mitgekommen :)
Liebe Grüße, heike

Elke Heinze hat gesagt…

Liebe Mano,
das sind wieder sehr schöne Eindrücke. Danke fürs Mitnehmen zu eurem Familienritual. Das findet man auch nicht so oft. Tolle Sache!
Danke auch für die Verlinkung zum Naturdonnerstag.
Herzliche Grüße – Elke

evaimgarten hat gesagt…

Ein beeindruckendes Klostergelände mit herrlichen Bäumen. Wie schön Ihr eine alte Familientradition pflegt. Das gefällt mir sehr. Herzlichte Nachtgrüße, Eva

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