fahren wir am buß- und bettag zum kloster wienhausen in
die nähe von celle. diese tradition lieben wir sehr, denn hier sind wir
schon mit tochterbaby im tragetuch herumgelaufen, haben mit dem
kleinkind verstecken im park gespielt und auch in späteren jahren war
unsere tochter oft noch mit von der partie. früher war der buß- und
bettag in niedersachsen noch feiertag, später nahmen wir immer urlaub,
um dieses familienritual aufrecht zu erhalten. wir erlebten dort
sonnige, warme novembertage, gingen aber auch schon in dickstem regen,
sturm und schnee durch den klosterpark und längs des flüsschens aller.
"Die um 1692 geschriebene Chronik des Klosters berichtet von der Gründung
des Klosters im 13. Jahrhundert. Herzogin Agnes, Schwiegertochter
Heinrichs des Löwen, war 1225 Witwe geworden und, „obgleich sie annoch
im blühenden Alter, so … gedachte [sie] … ein geistliches Jungfrauen
Kloster zu Gottes Ehren aufzubauen.“ 1233 bestätigte der Hildesheimer
Bischof Konrad II. die Gründung des Klosters und stattete es mit
zahlreichen Gütern aus. Die wirtschaftliche Lage erlaubte es zu Beginn
des 14. Jahrhunderts, prachtvolle Gebäude zu errichten. Der Nonnenchor
wurde entgegen den Regeln des Zisterzienserordens mit prächtigen
Malereien ausgeschmückt." quelle
"Im 16. Jahrhundert wurde im Fürstentum Lüneburg die lutherische
Reformation eingeführt. Trotz des Widerstandes der Nonnen wurde aus dem
katholischen Nonnenkloster langsam ein evangelisches Frauenkloster. Die
Reformation hatte auch weitreichende wirtschaftliche Folgen. Der Herzog
zog einen beträchtlichen Teil des Klostervermögens ein. Von den
verbliebenen Einnahmen konnte nur noch ein kleiner Konvent von 26
Konventualinnen versorgt werden.
Heute besteht der Konvent des
Klosters Wienhausen aus einer Äbtissin und 12 Konventualinnen. Der
Äbtissin obliegt die Leitung und Verwaltung des Klosters. Nach der
Klosterordnung von 1972 vertritt sie das Kloster nach außen, intern ist
sie die „Vorsteherin des Konvents“." quelle
am klosterpark fließt das heideflüsschen aller vorbei. dieses jahr hat es hochwasser, was kein wunder nach dem vielen regen im november ist..
diesmal ist der kleine hund mit dabei und macht werbung für wienhausen. die schöne bemooste alte bank wurde inzwischen durch eine neue ersetzt. an diesem vormittag war es ziemlich kalt, das thermometer zeigte nur ein grad an und der hund trug erstmals sein wintermäntelchen :)!
die alten eichen im park sind immer wieder faszinierend.
jedes jahr flechte ich mir einen kranz aus herumliegendem gestrüpp.
ein fund am wegesrand: der orangerote stinkfingerpilz (lysurus mokusin), den ich noch nie vorher gesehen hatte. die kleinen weißen sind wohl geweihförmige holzkeulen (xylaria hypoxylon).
die alte, von einem sturm geschädigte platane gibt es immer noch und jedes jahr treibt sie wieder erneut aus.
zum abschluss machen wir noch eine kleine dorfrunde und kommen auch am glockenturm der klosterkirche vorbei...
...und auch am konvent mit der über 600 jahre alten fabianeiche. mehr über das leben im konvent erfahrt ihr HIER.
an der alten wassermühle erfreuen wir uns noch einmal an den schönen spiegelungen.das kloster ist im winter geschlossen und öffnet wieder am 13. april 2024. wenn ihr einmal in der nähe seid, versäumt nicht, es euch auch im rahmen einer führung anzuschauen, denn dann könnt ihr auch die berühmten gotischen bildteppiche betrachten. HIER findet ihr alle infos dazu. im kloster finden übrigens auch stickseminare zum klosterstich statt.
verlinkt bei kristinas monatsspaziergang , am sonntag bei astrids mein freund der baum und bei elkes naturdonnerstag.