letzte woche waren wir im eichsfeld unterwegs, das liegt mitten in deutschland im länderdreieck von niedersachsen, hessen und thüringen. dank eines freundes, der sich bestens in der gegend dort auskennt, besuchten wir im thüringischen teil einige sehr schöne ecken und orte.
unser erstes ziel war der sonnenstein im ohmgebirge, 486 m hoch und seit mai 2017 mit einem kleinen skywalk ausgestattet.
von dort hat man einen beeindruckenden ausblick in die tiefe und in die ferne.
den "wurzelsepp" der dort auf der höhe steht, habe ich extra für ghislana mitgebracht, denn der hügel (der braune bühl) den ihr auf obigem bild und oben links in der collage seht, hat ein wandernder riese mit brandenburgischem sand verursacht! schade, dass er auf dem rückweg nicht ein bisschen der fruchtbaren eichsfelder erde mitgenommen hat, dann müsste ghislana im sommer nicht so viel ihren garten gießen ;-)!
eine kleine herde burenziegen kreuzte unseren weg. diese hier war besonders neugierig!
einen schönen blick hat man auch auf den hügel des kaliabbaus bei bischofferode.
ich hab ihn hier mal ein bisschen verkitscht und damit zum thüringischen "ayers rock" erkoren ;-)!
die geschichte hinter diesem hügel und dem kaliabbau in der region bischofferode ist allerdings eine ziemlich traurige. nach der wende wurde der dortige abbau trotz bester zahlen von der treuhand und der westdeutschen kaliindustrie "abgewickelt". das machte damals ziemliche schlagzeilen. ein teil der dortigen bergleute trat 1993 in einen achtwöchigen hungerstreik. die geschichte ist in einem kürzlich erschienenen artikel im brand1-magazin nochmal nachzulesen. haarsträubend!
unser nächstes ziel war der kleine ort hauröden mit seiner reizenden fachwerkkirche.
die trinitatiskirche von 1692 ist nicht nur von außen schön anzusehen, sondern ist innen noch vollständig im bauernbarock ausgestattet. wunderschöne ornamente, balkenköpfe, säulen und filigrane schnitzarbeiten kann man hier bewundern.
die kirche gehört zu einem beeindruckenden ensemble von fachwerkhäusern und einem restaurierten dorfplatz.
ein besonderes kleinod konnten wir dann noch im kleinen ort neustadt anschauen: eine sogenannte tanzlinde. das sind von menschenhand geformte bäume, die früher mit brettern belegt wurden und bei festen zum tanzen genutzt wurden.
"Die auch im Ortswappen dargestellte Tanzlinde ist das Wahrzeichen des Ortes. Der Standort des etwa 375 Jahre[3]
alten Baumriesen befindet sich in der Ortsmitte und wurde als Tanzplatz
hergerichtet. Mit einem Durchmesser von etwa 14 Metern überdeckt dieser
Baum mit seinen Zweigen den einstigen Tanzboden. Diese Sommerlinde
wurde unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Krieg
gepflanzt. Sie ist ein lebender Zeuge des Neubeginns nach diesem
mörderischen Krieg, unter dem die Region besonders zu leiden hatte. Den
Breitenwuchs der Krone „lenkte“ Menschenhand durch Beschnitt von Anfang
an. Als Naturdenkmal ist der Baum historisch besonders interessant und
einmalig im Eichsfeld" (quelle: wikipedia)
über einen weiteren ort, nämlich großbodungen mit einer schönen burg und einem reizenden café werde ich morgen in meinem freitagsallerlei noch berichten.
verlinkt bei ghislanas "natur-donnerstag" und bei "mein freund der baum"