letzte woche bin ich mit dem smartphone im braunschweiger magniviertel unterwegs gewesen. es gehört zu den fünf sogenannten traditionsinseln der stadt braunschweig und ist ein lebendiger teil der innenstadt mit vielen kleinen läden, cafés, kneipen und restaurants.
begonnen habe ich meinen rundgang an der magnikirche, deren grundlagen im frühen 11. jahrhundert liegen. nach einigen umbauten und erneuerungen im lauf der jahre wurde die kirche 1944 durch einen bombenangriff zu großen teilen zerstört.
"Nach Kriegsende standen nur noch der Turm und die Säulenarkaden des Langhauses. Von 1956 bis 1964 wurde der Bau in wesentlich veränderter, teilweise moderner Form wiederhergestellt. 1958 wurde am Giebel des Chors eine moderne Plastik mit dem Namen Der Rufer von Bodo Kampmann angebracht, der von der Giebelwand auf den niedrigeren Mittelteil des Langhaus schaut. Er symbolisiert den apokalyptischen Engel, der auf der Trompete zum Jüngsten Gericht bläst. Bezogen wurde das mahnende Rufen des Engels auf den Zweiten Weltkrieg und die Zerstörung Braunschweigs." (quelle)
heute ist der magnikirchplatz ein treffpunkt für einheimische und touristen, die dort ihre mittagsmahlzeit einnehmen, einen kaffee oder abends ein bier trinken. mittwochs findet am späten nachmittag auch oft ein gemeinsames bürgersingen statt.
rund um die magnikirche gibt es einiges zu entdecken
und weiter geht es durchs viertel. viele schöne fachwerkhäuser mit netten läden und hübschen details finden sich dort.
das älteste fachwerkhaus von 1432 steht am ackerhof 2. es stand lange zeit leer und wird jetzt gemeinsam mit nebenan stehenden gebäuden restauriert.
das linke gebäude ist das ehemalige "rote schloss". das volksfreundehaus war die parteizentrale der spd, wo auch die älteste sozialdemokratische zeitung der spd, der "volksfreund", gedruckt wurde.
hier in der schlossstraße und dem ackerhof ereignete sich die äußerst unrühmliche geschichte des magniviertels.
aber schlendern wir noch ein bisschen im viertel herum und schauen uns noch einige ecken an. da braunschweig im 2. weltkrieg, besonders beim luftangriff vom 15. oktober 1944, zu 95 % zerstört wurde, hat auch das magniviertel viele seiner fachwerkhäuser verloren. im lauf der jahrzehnte entstand so eine ziemliche mischmasch-architektur.
so wurde 1972 am eingang zum magniviertel das horten-kaufhaus (später galeria kaufhof) mit der fassade aus den typischen horten-kacheln gebaut.
heute steht es leer, aber erfreulicherweise gibt es den schönen laden "haus dänemark", der seit 48 jahren dort existiert, immer noch!
ganz in der nähe des kaufhaus-baus steht seit 1999 das sogenannte "happy rizzi haus", das der amerikanische künstler james rizzi (1950 - 2011) entworfen hat. ein starker kontrast zu "brutalen" kaufhaus-architektur und den fachwerkhäusern des magniviertel.
ich hoffe, mein kleiner spaziergang durch dieses viertel hat euch gefallen. natürlich gäbe es noch viel mehr zu berichten und zu zeigen. das dann aber ein anderes mal.
wenn ihr dies hier lest, bin ich gerade unterwegs und kann eure beiträge erstmal nicht kommentieren. ich komme aber sicher in den nächsten tagen noch dazu!
verlinkt bei kristinas monatsspaziergang im september.