Montag, 30. Mai 2016

neue collagen / papierliebe


beim aufräumen am wochenende fielen mir einige alte buchdeckel in die hände. die bücher waren ziemlich schrecklich und ich hatte sie nur wegen der deckel und der schönen innenseiten gekauft.




links: "zwea", 18 x 27 cm 

rechts: "ingen racisme" (kein rassismus), 18 x 28 cm


 detail "zwea"

 detail "ingen racisme"

 collage "sammelalbum", 17 x 16 cm



wiedergefunden hab ich auch noch reste einer alten ddr-einkaufstüte - davon hab ich dann noch zwei kleine notizhefte gemacht. eins davon möchte ich gerne verlosen. hinterlasst mir bis zum nächsten donnerstag, 20 uhr, hier einen kommentar, dann kommt euer name mit in den verlosungshut. falls ihr keinen blog habt, gebt doch bitte eure e-mail-adresse mit an.

und weil alles aus altpapier ist, schicke ich meine collagen noch zu frau nahtlusts "papierliebe am montag" - heute ist das letzte mal das thema "upcycling" an der reihe. im juni geht es dann um vögel, nester und alles drumherum - mal sehen, was mir dazu dann so einfällt.



Sonntag, 29. Mai 2016

wellness um 1900 / lost places


ich nehme euch heute wieder einmal mit in den harz. diesmal geht es in die nähe von bad harzburg. wir wandern ins wunderschöne eckertal und kommen zuerst an einem "lost place" vorbei: der alten bahnlinie zwischen bad harzburg und stapelburg, die durch die innerdeutsche grenze  unterbrochen und 1955 stillgelegt wurde.





eine brücke und ein kleiner rest der schienen ist noch erhalten geblieben und man kann sich gut vorstellen, wie sich die bahn einmal einspurig durch das tal schlängelte. 
im weiteren verlauf unserer wanderung kommen wir durch einen verwunschenen bärlauchwald. hier blüht er fast im wasser der ecker und der duft begleitet uns lange.




mitten durch das eckertal verlief einmal die deutsch-deutsche grenze! wie gut, dass wir heute dort langspazieren können!



nicht nur bärlauch wächst dort im wald - lichtnelken und salomonssiegel und einiges andere haben wir entdeckt.

nach einer weile öffnet sich plötzlich das enge tal und man steht auf einer großen wiesenfläche, die durch birken und ahorn unterbrochen wird. dort befinden sich einige hütten und tafeln, die darauf hinweisen, dass sich hier einmal ein "jungborn"-gelände befand.  nein, auch wenn es sich vielleicht so anhört und einige schriftzüge so aussehen, es war keine nazi-einrichtung!

der jungborn wurde bereits 1896 von adolf just als "naturheilanstalt" gegründet und war besonders für die menschen gedacht, die von der schulmedizin enttäuscht waren. just selbst galt zuvor wegen einer nervenkrankheit als unheilbar. nachdem er sich ausführlich über naturheilkundliche verfahren informiert hatte, wurde er nach einer viermonatigen kneippkur wieder völlig gesund.



"Der Jungborn wollte inmitten einer schönen Natur dem erschöpften und kranken Menschen in seiner eiligen, unruhvollen Zeit durch einfaches naturnahes Leben, Ruhe und Besinnung bringen, Einkehr und Sammlung vermitteln sowie den Menschen umstimmen und erneuern, nicht nur seine Krankheit heilen." quelle
dieser text  könnte aus einem prospekt eines heutigen ganzheitlich orientierten wellnesshotels stammen...

"Wasser , Erde, Licht und Luft – das sind die Heilmittel der Natur nach ewigen Gesetzen. Diese vier Urelemente, verbunden mit der bewährten fleischlosen Jungborn-Ernährung und einer gesunden, bejahenden Lebenseinstellung standen im Mittelpunkt der Jungborn-Heil- und Lebensweise und wurden ganz individuell angewandt. Hinzu kam eine bestens bewährte Heilgymnastik mit Atem- Lockerungs- und Entspannungsübungen sowie eine besondere, durchgreifende und belebende Massage." quelle

wie oben beschrieben gab es nur vegetarische ernährung. gemüse und obst wurden später sogar auf dem gelände angebaut. was es dort zu essen gab könnt ihr hier nachlesen. das  gesamte kochbuch "der jungborn-tisch" von adolf just von 1910 findet man hier.





solche möbel könnte ich mir gut im garten vorstellen!



das gelände des jungborn war riesig (ca 75000 m²). den mittelpunkt bildete der ehemalige gasthof eckerkrug um den herum sich lichtlufthäuser, lufthütten und speisesäle gruppierten. das gelände war in verschiedene parks (damen- und herren- und friedrichspark) aufgeteilt.



die beiden obigen bilder hab ich von der infotafel (s.u.) abfotografiert.


seit 2006 wird das gelände von einem verein betreut. ein infostand informiert über die inhalte und die geschichte des jungborn im harz. wer mehr über den gründer, das konzept und die weitere geschichte lesen möchte: hier geht`s lang!

und wenn ihr euch noch ein bisschen amüsieren wollt, dann lest in diesem beitrag wie franz kafka 1912 einen dreiwöchigen aufenthalt im jungborn erlebte. dort findet ihr auch einen link zu kafkas reisetagebuch.

meinen beitrag verlinke ich mit sigruns "lost places".

Freitag, 27. Mai 2016

freitagsallerlei 18/2016





margeriten und storchenschnabel aus dem garten für holunderblütchens blumentag. wenn sie richtig aufgeblüht sind, müssen sie auf den gartentisch, denn wenn drinnen ihre pollen fliegen, dann geht bei mir die nieserei los!




unsere margaritenecken im garten sind dieses jahr besonders verschwenderisch!



ein wirklich hübscher flohmarktfund: ein emaillierter puppentopf, den ich mit lobelien bepflanzt habe. eigentlich wollte ich eine pflanze im gleichen pastellgrün wie der topf, aber die war nirgends aufzutreiben. 


im kloster wienhausen bei celle, über das ich ja schon öfter mal berichtet habe  (hier und hier z.b.), kann man zur zeit wieder die wunderbaren gestickten teppiche (von 1300 - 1480) besichtigen. das kloster selbst wurde nie in kriegen zerstört und auch brände gab es nicht, sodass alles fast vollständig im innen- und außenbereich erhalten ist. allein die wandmalereien und alten möbel sind unglaublich! im sommerhalbjahr gibt es täglich mehrere führungen. fotos darf man innen leider nicht machen, aber hier kann man sich einiges ansehen.

aber auch rund um das kloster ist es wunderschön!


als ich mit einer freundin die teppichausstellung besuchte, war dort gerade eine gruppe der "art textil" aus dachau zu gast. die frauen arbeiteten dort,  tauschten sich aus und gaben gern informationen über die stickereien mit dem sog. klosterstich. eine infotafel zeigte, wie man mit einer vorlage eine solche stickarbeit erschaffen kann.



die quiche mit grünem spargel gab es dort nicht - die hab ich gebacken und sie war ratzfatz weg. lecker!!



an einem verregneten tag waren wir in goslar, um im mönchehausmuseum die ausstellung der rumänischen, in berlin lebenden künstlerin anca munteanu rimnic zu sehen. sehr lohnenswert - mit einer führung wäre es aber sicher informativer gewesen. fotos kann ich euch leider nicht zeigen, einige gibt es auf o.a. homepage zu sehen.



der innenhof des museums ist immer noch sehr schön, gerade jetzt, wo die große kastanie blüht. leider war ich sehr enttäuscht, dass nach der renovierung des museums viele kunstwerke im außenbereich nicht mehr vorhanden sind. auch der charme der vorher z.t. in alten anbauten und kellerräumen gezeigten werke (z.b. von christo oder auch anselm kiefer) ist verschwunden. sicher spielen da brandschutzmaßnahmenund versicherungsbestimmungen eine rolle. trotzdem sehr schade!




auf dem gartentisch:
ein kleines mandala mit kieselsteinen, thymianblüten und einigen akeleien



für katjas "in heaven" habe ich heute ein sehnsuchtsbild mitgebracht bald...


zum schluss möchte ich mich noch ganz herzlich für eure kommentare zum "abschied" von gustav bedanken! ich hab mich sehr, sehr darüber gefreut!! wir werden ihn bestimmt nochmal besuchen ;-)!

s c h ö n e s    w o c h e n e n d!



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