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Sonntag, 24. September 2017

schulanfang - einige gedankenschnipsel


aufgewachsen bin ich in einem kleinen vorort von kassel. wie in den 1950er jahren üblich war die einschulung immer um die osterzeit herum. ich durfte eine hose tragen und war sicherlich das einzigste mädchen ohne röckchen oder kleidchen. die waren nämlich so gar nicht meins - kratzige wollstrümpfe anzuhaben war wahrlich keine freude. mein schulranzen war noch aus leder und enthielt noch eine schiefertafel und einen griffel.


unser klassenlehrer, den wir vier jahre lang hatten, hieß herr sanne und war einer der besten lehrer, die ich je hatte. in meiner erinnerung war er klein, dick und gemütlich und hat nie ein böses wort an die kinder gerichtet und schon gar nicht rumgeschrien, an den ohren gezogen oder mit dem stock auf die finger gehauen wie so diverse andere lehrer in dieser zeit. er unterrichtete alle unsere fächer. das waren deutsch, rechnen und heimatkunde. mit ihm waren wir viel draußen in der natur unterwegs. meine ganzen grundlagen in botanik und geographie habe ich von ihm gelernt.


weil ich in der grundschule eine sehr gute schülerin war, überzeugte er meine eltern mich nach der 4. klasse auf die "höhere schule" zu schicken. so nannte man damals noch das gymnasium. 


nach einer aufnahmeprüfung wurde ich dann in die heinrich-schütz-schule in kassel aufgenommen, die damals ein reines mädchengymnasium war. damit begann die qualvollste zeit meiner schullaufbahn. es war eine staatliche schule christlicher prägung. jeden montag musste sich die ganze schule in der aula versammeln und es wurden lieder aus dem gesangbuch gesungen und eine der lehrerInnen las aus der bibel vor. täglich wurde zu unterrichtsbeginn am morgen in der klasse das bibelzitat der woche behandelt. mir war das sehr fremd, denn in meiner familie spielte religion keinerlei rolle. nur meine oma ging zu weihnachten in die kirche.


auf besagtem gymnasium war ich als kind einer arbeiterfamilie fast nur mit kindern von akademikern in einer klasse. sie lasen kluge bücher, hatten klavierunterricht und eltern, die ihnen bei den hausaufgaben helfen konnten. meine konnten das bald nicht mehr und für nachhilfe war kein geld da. ich hatte dort nur eine einzige freundin. sie hieß gudrun und ich bin ihr noch heute dankbar,  dass sie mich mit in die örtliche bücherei nahm. von da an schleppte ich nämlich berge von büchern mit nach hause. unsere gemeinsame vorliebe war auch die natur. wir beobachteten frösche, pressten pflanzen und hielten uns heimlich eine maus im keller meiner eltern. in einem pappkarton...

in der anfangszeit des gymnasiums  machte mir der englischunterricht großen spaß, weil wir eine lehrerin hatten, die uns mit freude unterrichtete. das änderte sich schlagartig, als wir nach zwei jahren einen neuen lehrer bekamen, der mich (und einigeandere auch!) nicht leiden konnte. heute würde man sein verhalten wohl als mobbing bezeichnen. im nachhinein glaube ich, er konnte kinder überhaupt nicht leiden! jedenfalls sank meine note in einem jahr von einer 2 (damals "gut")  auf eine 5 ("mangelhaft") und ich wollte nicht mehr zur schule gehen. jede fahrt mit der straßenbahn dorthin wurde zur qual und jedes ferienende zum horror. 



zu meinem glück nahmen mich dann meine eltern von dieser schule und ich kehrte in die 8. klasse der volksschule zurück. dort lebte ich wieder auf, wurde beste schülerin, hatte nette freundinnen und lehrer, die mich förderten statt mich klein zu machen. auch wenn der klassenlehrer, herr böttcher, gerne von seinen kriegserlebnissen erzählte und einige der jungs öfter mal den rohrstock zu spüren bekamen.

meine nächste station war die zweijährige handelsschule, zu der ich sehr gerne ging. dort lernte ich stenografie und schreibmaschineschreiben und hatte in deutsch einen großartigen lehrer, herrn bosse, der uns zugang zur literatur verschaffte. bei ihm hörte ich das erstemal etwas von brecht, böll und dürrenmatt. 

zwei ältere collagen von mir

anschließend machte ich eine ausbildung zur verlagskauffrau bei der örtlichen zeitung. eigentlich wollte ich ja journalistin werden, hatte aber nicht mehr so große lust noch weiter zur schule zu gehen. das änderte sich während der lehrzeit sehr schnell wieder und die schönsten stunden waren die in der berufsschule! während der lehre lernte ich päckchenpacken, brötchen holen und ablage zu machen.
weil ich eine gute schülerin war, konnte ich schon nach 2 1/2 jahren meine ausbildung zum "industriekaufmann" abschließen und machte schon während dieser zeit meine aufnahmeprüfung zum hessenkolleg kassel, einer einrichtung des 2. bildungsweges. 




dort hatte ich die zwei glücklichsten jahre meiner schulllaufbahn! die meisten lehrer nahmen ihre erwachsenen schülerInnen ernst und waren sehr engagiert - und wenn nicht, waren wir alle so selbstbewusst, ihnen das auch klar zu machen. wir gingen dann ins café rosenhang statt zum unterricht.... mein abi dort machte ich mit links, wenn auch nicht mit großartigen noten, aber mit freude und völlig angstfrei. außerdem lernte ich dort meinen mann kennen, mit dem ich heute immer noch glücklich zusammen bin. 

leider habe ich so gut wie keine - oder nur sehr schlechte fotos meiner schulzeit, deshalb hier nochmal einige bilder/postkarten aus meiner "zuckertüten"sammlung (ja, was sammele ich eigentlich nicht...).







astrid hingegen sammelt hier noch bis zum 30. september schulanfangsgeschichten. 



Samstag, 5. November 2016

ac schule /school


would you like to have a look at little manos exercise books? 





 i was eight or nine years old, when I wrote this text in my german class.

a little collage with my exercise book with a piece of a blotting paper and an old picture. the text is about cockchafers!


and now a little collection of my postcards with "schultueten" for the first day of school






have a look at arianes wonderful blog "rose" - there you'll find a lot more interesting things about school! or about halloween?!
 

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