zweimal war ich schon in dieser ausstellung in der städtischen galerie in wolfsburg. während sich im kunstmuseum bei giacometti (noch bis 6.03. zu sehen!) die leute drängelten, konnte ich mir in aller ruhe und ausgiebig das "laboratorium 1969 - 2010" ansehen - eine retrospektive des konzeptkünstlers helmut schweizer (geb 1946 in stuttgart).
ich zeige euch ein paar fotos aus einem teil der ausstellung, die mich besonders fasziniert hat. in einem raum, der in schwarzlicht getaucht ist, befinden sich merkwürdige geräte, verschiedenartige flaschen auf stelen und ständern, aus denen es tropft, leuchtende flecken auf dem boden, alte gläser hinter glas, kleine lichtquellen in den schwarzgemalten fenstern. zauberhaft schön im schwarzlicht anzusehen, leuchtend gelb und grün, blau, türkis - doch ganz sicher ist diese schönheit nicht. man ist verwundert und irritiert, es gruselt einen leicht.
jeden tag um 13.50 uhr werden die gläser in der vitrine fast geräuschlos von einer bubbles maschine mit seifenblasen gefüllt. gespenstisch in dieser atmosphäre! der hintergrund: am 28.3.1979 kam es um 13.50 im atomreaktor in harrisburg/usa zu einem folgenschweren atomunfall mit teilweiser kernschmelze.
die ausstellung "laboratorium" beschäftigt sich in allen teilen mit dem menschlichen eingriff in die natur und der verantwortung der wissenschaft gegenüber ihren entdeckungen. so gehört bei schweizer besonders auch die atomkraft mit all ihren auswirkungen dazu.
zur ausstellung könnte man noch romane schreiben - das sprengt diesen rahmen. wer aber mehr wissen will schaue
hier oder noch besser: sieht sich die ausstellung an! sie ist noch bis zum 6. februar zu sehen. und giacometti kann man dann auch noch anschauen!