mein kleiner beitrag zu astrid's autogeschichten:
in den 1970er jahren kamen herr mano und ich als studenten unverhofft und fast geschenkt in den besitz eines roten 2 cv's, unserer ersten "ente". stolz holten wir ihn in einem neubaugebiet ab. wahrscheinlich passte er den vorbesitzern nicht mehr zum schicken neuen haus.
unsere erste tour ging dann auch bald mit einem befreundeten paar in die
normandie. die über 1000 km fahrt
dorthin war reichlich anstrengend, denn unsere ente hatte gerade mal 16
ps (!!) und wir waren den damals schon reichlich vorhandenen lastern
ziemlich hilflos ausgeliefert. in den damals berüchtigten kasseler bergen waren wir bergauf immer schneller als sie (immerhin über 80 km/h!), sobald es aber dann bergab ging, drängten sie von hinten auf - ein sehr unangenehmes gefühl.
wir landeten aber dann doch nach zwei zwischenübernachtungen (wir schliefen natürlich im auto!) wohlbehalten in dem kleinen ort surtainville in der nähe von barneville-carteret. damals war es noch ein kleines, völlig verschlafenes nest. die endlosen sandstrände hatten wir für uns alleine.
wir hatten es uns dort sehr gemütlich gemacht und uns eine kleine "wagenburg" gebaut mit sonnendeck und essplatz. ab und zu kam mal ein angler vorbei. wenn wir zum einkaufen oder auf entdeckungstour gingen, bauten wir das ganze schnell ab und ließen unser ganzes gepäck unbewacht unter der plane am strand zurück. geklaut wurde nie etwas. geschlafen haben wir natürlich im auto. die sitze wurden rausgenommen, zwei luftmatratzen hineingelegt und schon hatten wir ein feines wohnmobil! gekocht haben wir auf einem einflammigen minigaskocher. mitgebrachte dosen: linsen-, bohnen-, gemüsesuppe und ravioli... ab und zu gönnten wir uns aber auch ein leckeres menü in einem französischem lokal.
rank und schlank in jungen jahren!
an den wochenenden kamen ab und zu mal ein paar französische familien an den strand. keiner wunderte sich über die verrückten deutschen.
mit dem auto konnte man dort übrigens auch direkt an den strand fahren. leider hatte unser freund das einmal zu ausgiebig getan, war in zu weichen sand geraten und kam nicht mehr von alleine frei. alle unsere versuche mit schieben und brettern unter den reifen halfen nichts. und die flut kam unerbittlich näher!! wie gut, dass auf einem acker in der nähe ein bauer mit seinem trecker gerade am gange war und ihn in einer fast schon dramatischen aktion aus dem wasser zog, denn das hatte die ente inzwischen schon erreicht.
die gegend um surtainville war wunderschön und sehr abwechslungsreich. wir waren vor ein paar jahren nochmal dort und haben in erinnerungen geschwelgt. vieles haben wir allerdings kaum noch wiedererkannt, denn die dortige region ist inzwischen zu einem lieblingsziel von engländern geworden, die dort viele häuser aufgekauft und in feriendomizile umgewandelt haben. die schönen strände sind auch in der woche voller geworden und heute würden wir unser gepäck wohl nicht mehr dort liegen lassen!
es hatte uns dort so gut gefallen, dass wir im nächsten jahr dann mit mehreren freunden und drei enten dort hingefahren sind! auch später war surtainville noch zweimal unser urlaubsziel, dann mit dem r4 und danach nochmal mit einem skoda. da hatten wir dann aber schon ein zelt dabei.
unsere zweite ente starb übrigens den unfalltod, jemand fuhr meinem mann hinten drauf und verursachte damit einen totalschaden. ihm war gottseidank außer einer dicken beule (es gab ja noch keine sicherheitsgurte!) nichts passiert. danach wollten wir dann doch lieber ein etwas stabileres auto haben. der nachfolger war natürlich ein r4.
es gäbe noch so einige autogeschichten von späteren fahrzeugen zu erzählen, aber die ente war und ist ein lieblingsauto, auch wenn ich damit nicht mehr gerne auf der autobahn fahren würde. aber so kleine spritztouren kann ich mir auch heute damit noch gut vorstellen: das faltdach öffnen und bei schönem wetter gemütlich durch die gegend schaukeln!
verlinkt bei astrids autoparty
Was für ein toller Entenkonvoi Richtung Atlantik! Das Gefühl beim bergauf und bergab Fahren kenne ich auch noch vom R4.
AntwortenLöschenIrgendwie hatten diese Auto noch Charakter, was ich an den heutigen Autos so vermisse. Wobei der "Schneewittchensarg" (Volvo-Kombi) den wir nach dem R4 fuhren, auch noch speziell war.
Danke für deine erfrischende Erzählung, ein kleiner Sonntagsausflug...
Liebe Grüße
Andrea
Du musst das Auto sehr gemocht haben, so viele Fotos!
AntwortenLöschenUnd so viel Atmosphäre jener Zeiten kommt dabei herüber! Das Foto mit dir, ans Auto gelehnt: Das könnte auch ich sein. Waren wir damals irgendwie auch uniform gekleidet? Mit Mittelscheiten, Langhaar und Brille?
Ja, die Ente war schon ein besonderes Auto! Mein Ex-Mann hatte einen Motorblock als Kunstwerk in seinen Wohnungen stehen... Ich habe ja nur R5-Erfahrungen.
Ich habe mich sehr gefreut, dass du so einen schönen Post verfasst hast! Das nächste Thema ( gestern beschlossen) wird ganz sicher auch eines für dich sein, selbst wenn du in Ferien sein solltest.
So, und heute betätige ich mich gleich wieder politisch. Es ist ja zum Haare raufen hierzulande...
Einen schönen Sonntag!
Astrid
Liebe Mano,
AntwortenLöschendas sind schöne Erinnerungen. Wie unbeschwert wir doch früher in die Ferien gefahren sind! Wir sind nach dem Abi mit dem uralten VW-Käfer nach Südfrankreich und später nach Italien gefahren. Das wichtigste war, er fuhr. Benzin kostete ja nicht die Welt und irgendwie hatten wir immer Glück und außer einem platten Reifen keine Panne. Eine Ente hatte ich nur kurze Zeit. Das schönste war das weit offene Faltdach. Das hat sie eines Tages unterwegs verloren und die Reparatur wäre zu teuer geworden. Ich hab ihr damals ein wenig nachgeweint.
Liebe Grüße
Sabine
ich wusste nicht dass das es eine ente war... :)))
AntwortenLöschenich hatte einen käfer und fuhr mit meinem nagelneuen führerschein nach neapel..das war auch eine wilde sache...liebe sonntagsgrüsse
welch eine hübsche Geschichte, die ich da durch beate die BW auf ihrer Seite von dir gefunden habe. Da kommen doch sofort nostalgische und ein wenig wehmütige Gefühle auf, denn France-Fahrten sind mir auch aus den späten Siebzigerjahren nur allzu deutlich in Erinnerung, die Küste rauf und runter und einen "alten Klapperkasten dem man eigentlich nicht so eine Fahrt zutrauen konnte, fuhren wir damals auch, sahen Strände voller Leere und Schönheit und jaha...man konnte damals alles offen und liegen lassen und KEINER klaute etwas daraus wenn wir ins Küstenstätchen liefen das kilometerweit entfernt - und am STrand ohne eine Menschenseele war.
AntwortenLöschenDas waren noch zeiten damals - heute undenkbar.
Danke, dass du mich erneut daran erinnert hast. Und: danke für die hübsche Geschichte,
einen Gruß in die Ferne
anfelface
Himmlisch! Ich liebe diese Fahrzeuge, auch wenn ich glaub ich keine Freude dran hätte eine Ente zu fahren...lol
AntwortenLöschen19PS??
und damit bis in die Normandie...
Da würdet Ihr heute- naja damals auch glatt als Abenteurer durchgehen!
Wir sind 1974 zu dritt mit zwei Zelten und Ausrüstung nach Südfrankreich gefahren - aber mit dem VW Käfer...
der war einigermaßen fit damals.Alles auf's Dach geschnürt!
Ich war aber erst 11 Jahre alt - ich fand es toll....meine Eltern waren damals auch nicht schlecht ...ich glaub ich würde das heute nie in Erwägung ziehen mit Kind und Kegel etc.. nöööö.
meine Güte heutzutage sind wir einfach nur zu verwöhnt?! Oder?
Tolle Bilder von damals! Einfach super!
Leider hatten wir nie eine Ente, an Käfer war irgendwie immer günstiger zu kommen. Mit solch einem (allerdings stolze 34 PS!!) sind wir '74 in die Bretagne gefahren, zu fünft! Da der Käfer ja nicht für einen großen Kofferraum berühmt war, hatten wir die Rückenlehne ausgebaut und die Schlafsäcke als Lehne aufgestapelt. Ein Urlaub, bei dem ich heute noch in Erinnerungen schwelge.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Moni
...eine schöne Beschreibung dieser herrlichen Ententour, liebe Mano,
AntwortenLöschenda denke ich gleich ein bisschen wehmütig an meine Entenzeit...so weit bin ich aber nie gefahren damit...und wie ihr darin übernachten konntet ist mir rätselhaft...
liebe Grüße Birgitt
Was für eine tolle Geschichte und so schön mit den alten Bildern. Vielen Dank fürs erzählen:)
AntwortenLöschenLiebe Grüße Tina
Boah was schöne Erinnerungen und noch so viele Fotos! Eine knallegelbe Ente war das erste Auto meiner Mutter, die den Führerschein mit 35 gemacht hat - das war ich 14. Ich habe die Touren mit der Ente geliebt! Bäume transportieren mit offenem Verdeck, die Abrisshäuser flohen und die arme Ente mit Sandsteinstürzen vollladen, bis sie schier in die Knie ging (Mutter baute unsere Gartenteichumrandung und Treppchen aus Sandstein alle selbst)Bei Glatteis war dieses Auto unschlagbar spursicher. Ach Mano, danke für diese wunderbaren 2 cv erinnerungen. Ein Entenkonvoi als Urlaubsfahrt, ach beneidenswert. Schöne Sonntagsabendgrüße! Eva
AntwortenLöschenDas war immer mein Traum - ein Urlaub zum Frei-Sein und nicht überall nach Bushaltestellen suchen müssen, nur um festzustellen, dasz die Busse in anderen Ländern nicht nach Fahrplan fahren sondern nach einem für Deutsche undurchschaubarem System... und am Ende die vielen km zum Meer doch immer laufen zu müssen. Naja, träum weiter!
AntwortenLöschenIch wuszte gar nicht, dasz es Autos mit weniger PS als ein Trabi überhaupt gab -
Sonnenregengrüsze für eine schöne neue Woche sendet Dir
Mascha
was für wunderbare fotos du noch hast :)))). und was für ein unterschied zu den heutigen clubreisen. herrlich deine erinnerungen! lg, sabine
AntwortenLöschenWas für eine schöne Geschichte!! Und besonders auch die tollen alten Fotos; stimmungsvoll arrangiert. Mano mit langen Haaren - davon würde ich gerne noch mehr sehen.
AntwortenLöschenIch bin zwar absolut kein Auto-Fan, aber Oldtimer sehe ich mir gerne an - ob auf Bildern oder im echten Leben. DANKE für den Blick zurück.
ela
Liebe Mano, Schneeweißchen & Rosenrot ;-) So schön 70er & überhaupt. Wir hatte eine Weile einen alten Käfer & ich hab mich immer gewundert, warum die Leute auf der Straße uns zulächeln. Bis ich merkte, dass es am Auto lag! Danke für diese kleine Zeitreise, liebe Grüße, Ina.
AntwortenLöschenWunderbare Bilder, liebe Mano. Man hat das Gefühl die Freiheit greifen zu können. Der Strand, das Meer, die Weite, die Ente und Du. Herrlich!! Liebste Grüße, Nicole
AntwortenLöschenIch liebe so alte Autochens, wie Ente und Käfer auch sehr! Und deine Urlaubsbeschreibung hört sich sehr abenteuerlich an!
AntwortenLöschenLiebe Grüße Andrea
So langsam beginne ich, mich durch die verpasste Woche rückwärts zu arbeiten... so köstliche Bilder: die einsamen Enten am Meer!...und du als dünnes Hemd ans Auto gelehnt, ganz tolle Erinnerung an diese Zeit!
AntwortenLöschenÜbrigens sah Brautstrauß meiner Tochter fast so aus, wie deiner vom Freitagsallerlei, nur statt pink ein wenig korblumenblau darin!
Liebe Grüße Ulrike
... die Rundcollagen sind auch klasse gelungen oben, ha, und Radikal ist auch bereits seiner Bestimmung zugeführt...
Liebe Mano,
AntwortenLöschenein 2CV4 war mein erstes Auto, und wahrscheinlich auch das einzige, das ich nie vergessen werde. So viel Spaß hatte ich bisher mit keinem anderen Wagen. Die Ente ist einfach Kult.
Nochmals viele liebe Grüße
Wolfgang
Eine herrliche Geschichte! Die Bilder sind auch so schön.
AntwortenLöschenMeine Eltern hatten gemeinsam zuerst eine Dyane. Die spang am Tag meiner Geburt nicht an und mein Vater musste sich ein Auto leihen. Später hatten sie auch einen R4 und noch viel später eine Dolly Ente. Leider wurde die wieder verkauft bevor ich einen Führerschein hätte.
LG Jennifer
herrliche Geschichte
AntwortenLöschenja.. früher was alles etwas unkomplizierter
ich bin einmal mit einem Bekannten in seiner Ente gefahren.. in einer Linkskurve dachte ich er kippt gleich um :D
ein ganz besonderes Fahrgefühl
liebe Grüße
Rosi
Liebe Mano,
AntwortenLöschendeine Geschichte und die wunderbaren Fotos zauberten mir soeben ein Lächeln auf´s Gesicht. Ich bin ein Enten-sozialisiertes 70er-Jahre-Kind. Vielen Dank von einer ansonsten stillen Gelegenheits-Mitleserin.
Katja