vor kurzem hatte ich die gelegenheit, einen tag im fläming, einer landschaft im südosten berlins, zu verbringen. über bad belzig und die töpferei in schmerwitz habe ich ja hier (klick!) schon berichtet. ganz besonders angezogen war ich vom alten schloss schmerwitz, das sich zur zeit noch in einem dornröschenschlaf befindet. aber es gibt anzeichen, dass die dornenhecken langsam weichen und dass aus einem "lost place" wieder ein lebendiger ort wird.
mich hat besonders die harmonische architektur des haupthauses beeindruckt - und alten steinernen, moosbewachsenen treppen kann ich eh nie widerstehen.
so sah schloss schmerwitz, das 1736 errichtet wurde, in einem gemälde von 1882 einmal aus. 10 jahre später vernichtet ein großfeuer den gesamten linken teil inclusive der fachwerkkirche. dieser teil wurde nie wieder aufgebaut.
das schloss selbst hat eine sehr wechelhafte geschichte - sehr viele informationen habe ich allerdings dazu nicht gefunden. nach dem 2. weltkrieg wurde es als volkseigenes gut benutzt und von 1959 bis 1989 befand sich auf dem gelände auch die "zentralschule für kampfgruppen" der ddr.
an mehreren stellen der ehemaligen schlossgebäude werden baumaßnahmen durchgeführt. man kann hoffen, dass die gebäude, die im übrigen unter denkmalschutz stehen, irgendwann einmal wieder genutzt werden. in wessen besitz das schlossgebäude heute ist, ging bei meinen recherchen nicht klar hervor.
auf dem großen guthofs-gelände befindet sich heute einer der größten bioland-betriebe deutschlands mit gemüse- und getreideanbau, schweine- und hühnerzucht und einem eigenen hofladen. auch ferienwohnungen werden dort vermietet. von der töpferei königsblau hatte ich ja schon im freitagsallerlei berichtet. auch ein seniorenheim ist dort ansässig.
sehr hübsch anzusehen und kein "lost place" ist die gutskirche in schmerwitz, die nach dem großen brand 1898 neu errichtet und 1959-61 restauriert wurde.
am 11. und 12. juni 2016 findet in brandenburg wieder die "landpartie" statt. dann kann man im ganzen land viele landwirtschaftliche betriebe besuchen, sich informieren und viel neues entdecken. eine gute gelegenheit schloss und gutshof schmerwitz (und viele andere einrichtungen!) zu besichtigen!
meinen beitrag verlinke ich mit sigruns "lost places".
Liebe Mano,
AntwortenLöschenich freue mich ganz riesig über deinen tollen Beitrag heute...er passt ganz wunderbar auch zu meiner Aussage, dass es wichtig ist, solche Plätze zu fotografieren, um zu zeigen, dass alles im Wandel ist. Eine positive Herangehensweise an das Thema ist mir sehr wichtig. Ich fotografiere nicht, um traurig zu sein.
So ein tolles Schloss und die Treppe ist einfach wunderschön. Dieses Bild wird es in einem Jahr vielleicht nicht mehr geben, aber du hast es noch festgehalten. Ich hab mal geschaut, wo sich das befindet. Es muss die Heimat meines Nachnamens sein...alle sagen immer, er kommt aus dem Fläming oder aus dem märkischen...so genau weiß das keiner.
Danke, du treue Lost-Places-Bloggerin,
LG Sigrun
Sigrun muss ich Recht geben, dass auch die von Menschen geschaffenen Orte dem Wandel unterworfen sind. Es ist schon materiell wie handwerklich sehr schwer, all diese alten Gebäude zu erhalten.
AntwortenLöschenMir ging das durch den Kopf, als ich Lotta zur Mühle etwas schrieb. Mein Traum war, eine solche Mühle zu bewohnen. Aber ich habe das mehrfach erlebt, wie die Restauration solcher ( schönen ) Gemäuer die Kräfte von Privatpersonen übersteigt, Beziehungen zerstört und letzten Endes das Gebäude weiterhin vor sich hin zerfällt...
Und die Öffentliche Hand kann nicht alles übernehmen ( wurden solche Schlösser in feudalen Zeiten doch nur möglich durch Ausbeutung der Untertanen bzw. mit Hilfe jüdischer Finanzier, mit denen ja auch nicht immer gut umgesprungen wurde ). Doch dem Schloss wünsche ich von Herzen eine gute Lösung.
LG
Astrid
Ab Sonntag leben wir ja in der Nähe... ich merke ich verliebe mich gerade sehr ernsthaft in den Flämimg.
AntwortenLöschenDem alten, schönen Gemäuer wäre ein Erwecken aus dem Dornröschenschlaf zu wünschen! Es müssen sich ja nicht gleich wieder Kampfgruppen sich seiner bemächtigen (*grusel*)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Das alte Schloß ist wunderschön und diese alten moosbewachsenen Treppen haben einen ganz besonderen morbiden Charme. Es wäre wirklich schade um dieses Schloß, wenn es komplett verfiele.
AntwortenLöschenAstrid hat natürlich Recht: Man kann nicht alle alten Gebäude restaurieren, wieder fein herputzen und das, wenn möglich, mit öffentlichen Mitteln. Aber man muss sie auch nicht ganz bewußt immer weiter verfallen lassen. Das scheint ja hier nun nicht der Fall zu sein. Andernorts ist es aber oft so. Und ich verstehe es nicht. Sicher ist es immer eine Frage des Geldes. Aber ich finde, es ist auch eine Frage, wie eine Kommune zu ihrem Erbe steht, samt aller Einwohner. Da gibt es viele Möglichkeiten, sich eines solchen alten Bauwerkes anzunehmen.
Lieben Gruß
Katala
im kirchhofcafé sieht es sympathisch aus !
AntwortenLöschenWas für ein zauberhaftes Schloß...was für ein zauberhafter Ort...! Allein diese wunderbare Schloßtreppe...oder diese Holztür...hach. Sehe ich das richtig...? Befindet sich unter dem Kirchturm ein Durchgang? Habe ich noch nie in dieser Art gesehen...wunderschön. Liebe Grüße, Lotta.
AntwortenLöschenSehr schön festgehalten und vielleicht ist es ratz-fatz anders !die Anlage war wirklich mal sehr schön. Die Gegend ist fein für einen kleinen Urlaub.Ich habe mal nachgesehen, es sieht so aus, als wenn die Seniorenresidenz erweitert wird. Aber solch ein Gebäue wieder flott zu machen kostete Unsummen.
AntwortenLöschenVG karen
sehr interessanter post. Das war ja wirklich einmal ein herrschaftliches schloß.Ich könnte mir dort gut ein schönes Hotel vorstellen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
susa
...ein Schloß mit viel Charme, liebe Mano,
AntwortenLöschengut, dass daran gearbeitet wird und hoffentlich der Charme erhalten bleibt...die Treppe ich großartig,
liebe Grüße
Birgitt
wunderschön! Treppe, Eingang und Fenster sind einfach grossartig! Ich hoffe, es wird etwas Gescheites daraus… liebe Grüße!
AntwortenLöschenwas für ein schönes Anwesen. Das Foto von der Treppe ist so anrührend! Und das Türmchen der kleinen Kirche mit dem ungewöhnlichen Durchblick- hab ich so noch nie gesehen. Ein stimmungsvoller Rundgang- und hoffentlich ein Platz mit Zukunft!
AntwortenLöschenLieben Lisagruß!
Diese moosbewachsenen Treppen sind mir auch gleich aufgefallen, vielleicht, weil du sie so schön in Szene gesetzt hast: immer näher ran, so dass man meint, man stiege selber da rauf. Rein darf man aber wohl nicht?
AntwortenLöschenIch könnte mir gut vorstellen, dass dieses schöne Schloss noch eine Chance bekommt.
LG, Ingrid