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Montag, 21. Dezember 2015

friedliche weihnachten!


inzwischen sind alle päckchen gepackt und alle karten fertig geworden und verschickt. es hat viel spaß gemacht und war mit viel improvisation verbunden, denn weder gelli- noch milchtütendruck wollten erst so recht gelingen. aber zum schluss sind sie doch noch ganz gut gelungen.




die letzten drei sind nicht zu weihnachtskarten geworden, sie sind für mich sinnbild für die vielen menschen, die in diesem jahr keine fröhliche weihnacht haben werden. deshalb haben sie auch keinen glitzer-glimmer bekommen.
  
die spende der sale aktion verschiebt sich um ein paar tage. es sind noch nicht alle gelder bei mir eingetroffen und  die leiterin der flüchtlingshilfe des drk wolfenbüttel ist gerade in weihnachtsurlaub. ich werde über die verwendung der spende anfang januar mit ihr sprechen, denn ich würde das geld gerne gezielt für bestimmte materialien weiterreichen. ich hoffe, das ist in eurem sinne. ich informiere euch dann im januar darüber was konkret damit angeschafft wird.

bis dahin mache ich über weihnachten und neujahr eine kleine blogpause - habt ihr es gut in diesen tagen und genießt das zusammensein mit familie und freunden.



Sonntag, 20. Dezember 2015

winterspaziergang im harz - lost places

im dezember im harz? da erwartet man eigentlich schneebedeckte berge, weißgepuderte tannen und rote nasen von der kälte. das kann ich euch heute nicht bieten, so dass der "adventsspaziergang", den lotta sich heute bei "bunt ist die welt" wünscht, ganz ohne winterstimmung auskommen muss. schön ist es im harz aber immer - und wir entdecken immer wieder neues (altes) und erfahren auch viel über die geschichte so manches ortes.

wenn wir vom elm aus richtung harz fahren, haben wir von vielen stellen aus einen fabelhaften blick auf den brocken (1141 m), der ja viele tage im jahr im nebel liegt, uns aber manches mal die freude macht, klar sichtbar im hintergrund aufzutauchen. via einer webkamera kann man übrigens immer sehen, welches wetter gerade auf dem brocken ist!
auf unserem heutigen spaziergang geht es nicht nur um natur im harz, sondern auch um "lost places", orte und bauwerke aus der jüngeren geschichte, die in vergessenheit geraten sind, aber durch ihre ursprünglichkeit und ihre "nicht-vertouristung" eine faszination ausüben.

als erstes lag auf unserem spaziergang ein altes kraftwerk, das heute als lagerraum benutzt wird. es gehörte zur argenta schokoladenfabrik, eine von mehreren süßwarenfabrikationen, die in hasserode ansässig waren. inzwischen ist argenta nach langem hin und her wieder versteigert worden und irgendwann (!!) sollen dort wohnungen gebaut werden. das kraftwerk steht unter denkmalschutz. 






hasserode ist ein stadtteil von wernigerode und ist sicher vielen bekannt durch das hasseröder bier, das hier seinen ursprung hat. das alte werk ist in den 1990er jahren abgerissen worden. die neue produktionsstätte liegt heute im industriegebiet von wernigerode. 
der alte bahnhof liegt leider brach, touristen können allerdings auf einem neu angelegten bahnsteig in der nähe in die harzquerbahn, die von wernigerode zum brocken fährt, einsteigen. 





der nächste alte bahnhof auf der strecke ist die "steinerne renne". obwohl man auch hier noch in die brockenbahn einsteigen kann, so scheint der bahnhof doch langsam aber sicher dem verfall preisgegeben zu sein.



weiter oben im tal der holtemme stößt man plötzlich auf ein hinweisschild, dass sich an diesem ort erst ein zwangsarbeiterlager und später eine außenstelle des kz mittelbau-dora befand, wo flugzeugtriebwerke gebaut wurden. einen tag, bevor das lager im april 1945 von amerikanern besetzt wurde, wurden 500 häftlinge auf den todesmarsch bis nach leitmeritz (heute tschechien) geschickt. nur 57 von ihnen kamen dort noch an. 
kein schönes thema für den 4. advent, aber ich will so etwas nicht verschweigen - schon gar nicht in zeiten, wo rechtsradikale parteien in europa einen erschreckend hohen zuwachs erhalten.




da tut es dann gut, wenn man im wilden und verwunschenen tal der holtemme seinen spaziergang fortsetzen und sich an der natur erfreuen kann. dieses mal haben wir nicht dem aufstieg zum gasthaus "steinerne renne" geschafft, weil die zeit zu knapp war. hier habe ich aber schon mal davon berichtet.


auf dem rückweg trafen wir wieder auf alte fabriken mit schönen gusseisernen fenstern. was sich dort einmal befand, weiß ich leider nicht  - vielleicht  auch eine schokoladenfabrik?
meine harzer "lost places" verlinke ich noch nachträglich mit dem "steinigen stadtgarten" von sigrun!

wieder zurück am neuen bahngleis in hasserode

zum schluss wird es doch noch etwas weihnachtlich - der wernigeröder weihnachtsmarkt ist auf jeden fall einen besuch wert!

ich wünsche euch noch einen schönen 4. advent!




Freitag, 18. Dezember 2015

freitagsallerlei 41/2015







unglaublich - diese rose sieht so frisch aus, als hätten wir gerade den 18. mai statt den 18. dezember! aber ich habe sie gestern im garten gepflückt und mit buchsbaum, einem mistelzweig und schneebeeren für mich und für holunderblütchen in die vase gestellt.


vor kurzem erhielt ich eine wunderbare schatzkiste aus england. meine kunstschachtelfreundin c. aus london (sie besitzt die weltgrößte manoschachtelsammlung ;-)!) schickte mir die allerfeinsten scherben aus der themse und noch weitere kleinodien. dass ich in verzückung geraten bin, könnt ihr euch sicher vorstellen!

beim lieblingströdler fand ich auch kleine nettigkeiten für neue schachteln




zwischen all meiner päckchen-packerei brauchte ich auch ein bisschen frische luft und machte einen schönen spaziergang im kleinen lieblingspark.


natürlich habe ich wieder mandalas gelegt, es war ja frühlingshaft warm im park.
oben: vom sturm runtergefallene thujazweige mit den hübschen puscheln der waldrebe und unten: schön bunte ahornblätter mit den früchten der alten linde, die ihr oben vor dem schloss stehen seht.

 in der dämmerung hat der park sein ganz eigenes licht


kürzlich schrieb lotta in ihrem beitrag "freude schenken", dass im bloggerland eigentlich das ganze jahr über weihnachten sei. und wie man bei mir wieder seht, stimmt das wohl! danke an birgitt, ulma, dania, doro, lotta, ghislana, mirjam und mila. obwohl ich gar nicht an der schönen katzenpostaktion von tabea und michaela teilnehme, wohnen hier jetzt auch schon drei miezen! und mirjam hat die allerfeinsten kirschblüten gehäkelt, damit die zeit bis zum blühen der barbarazweige nicht so lang wird! und von überall her kam sternenpost!

in lottas adventskalender  hab ich heute schon das 18. türchen geöffnet.

jetzt wird es aber dringend zeit für meine eigene weihnachtspost! immerhin sind schon einige fertig und ich hoffe, es kommt alles noch vor dem fest an. falls nicht, post im kasten zu haben ist ja auch im neuen jahr noch schön!meine karten verlinke ich noch bei frau nahtlusts papierliebe, denn einige davon werden zu kleinen geschenken für liebe freundinnen werden

einen wunderschönen, fast sommerlich anmutenden himmel konnte ich kürzlich vom elmrand aus beobachten. ein silbriger streifen zog sich über den ganzen himmel hinweg. ich schicke ihn morgen zu katjas "in heaven".

 und der blick vom elm ins land war auch nicht schlecht!


 und last but not least: das ergebnis meines kunstschachtel-sales


ich war völlig überwältigt von der resonanz und habe tagelang nur schachteln rausgesucht und verpackt,  emails geschrieben. umsonst-verpackungsmaterial gesucht, listen gemacht, päckchen gepackt, wieder mails geschrieben und bin des öfteren bei der post gewesen, um sie zu verschicken. ich hoffe, alle sind inzwischen wohlauf bei den empfängerinnen angekommen und verbreiten dort freude. positiv für mich ist auch, dass ich jetzt ein bisschen mehr platz für neues habe! ich gestehe aber, wenn ich vorher gewusst hätte, was auf mich zukommt, wäre wahrscheinlich diese spontane aktion nicht zustande gekommen!

aber jetzt ist freue ich mich sehr, euch sagen zu können, dass 66 schachteln zu 10 und einige zu 20 € verkauft wurden und dass der erlös (50 % der einnahmen) für die flüchtlingshilfe bei knapp über 400 € liegen wird. noch sind nicht alle zahlungen eingegangen und ich kann den ganz genauen betrag noch nicht nennen, weil einige auch noch zusätzlich etwas spenden wollten. aber nächste woche werde ich das geld weiterreichen und vielleicht auch wissen, was genau damit passiert. ich berichte euch weiter!

euch einen schönen 4. advent und nochmal danke für all eure unterstützung!


und wenn ihr lust habt, mit mir im harz spazieren zu gehen, dann schaut doch am sonntag hier wieder vorbei!

Montag, 14. Dezember 2015

kunstschachtel nr 39/2015, spiel mit der goldenen kugel







kunstschachtel nr 39/2015, spiel mit der goldenen kugel
materialien: zigarilloschachtel, spielfigur, münze, rostring, goldkugel, damast, buchschnipsel



inzwischen sind alle päckchen meines kunstschachtel-sales fertig gepackt und gehen morgen zur post. für die flüchtlingshilfe ist einiges zusammengekommen!! näheres dazu dann in den nächsten tagen!
jetzt heißt es erstmal aufräumen und dann werde ich mich mit meiner weihnachtskartenherstellung beschäftigen. ich freu mich schon darauf!



Sonntag, 13. Dezember 2015

die herrnhuter sterne

im oktober machten wir mit freunden eine kleine reise in die oberlausitz . im blog hatte ich schon über das damast- und frottiermuseum und  über andere interessante orte berichtet.

unter anderem stand auch ein besuch der herrnhuter sterne-manufaktur auf unserem programm. von dort zeige ich euch heute ein paar bilder, denn natürlich gehören die sterne inzwischen fast überall zur weihnachtszeit dazu.


schon mitte des 19. jahrhunderts leuchtete der stern  in den internatsstuben der herrnhuter brüdergemeinde. 1722 bis 1732 mussten viele menschen aus böhmen und mähren flüchten, weil sie dort wegen ihrer religion verfolgt wurden.
parallelen zu heute sind nicht von der hand zu weisen, auch wenn die heutigen flüchtlinge von weiter her kommen!! das sollten sich besonders die einwohner diverser erzgebirgsgemeinden, die allzuoft gegen die einrichtung von flüchtlingsunterkünften protestieren - und nicht nur protestieren! - mal hinter die ohren schreiben!!
nikolaus ludwig graf von zinzendorf gewährte den damaligen flüchtlingen auf seinem gut berthelsdorf in der oberlausitz asyl. die ansiedlung der ersten beiden familien legte den grundstein für die schnell wachsende siedlung herrnhut. 
1732 wurde dann dort die herrnhuter brüderngemeinde gegründet, die missionare besonders nach afrika schickte. deren kinder wurden in der missionsschule in herrnhut betreut.


"Die Schulen waren und sind Spiegelbild der Gesamtverfassung der Brüder-Unität und zeichnen sich durch die Einheit von religiöser, sozialer und naturkundlich-praktischer Erziehung und Bildung aus.
... Das Zuhause ersetzen konnten diese Schulheime natürlich nicht. Gerade in der Advents- und Weihnachtszeit war die Trennung von den Eltern sehr schmerzhaft. So kam der Stern als Symbol für die biblische Geschichte ganz recht. Ein Erzieher nutzt den Stern im Mathematikunterricht als Vorlage, um ein besseres geometrisches Verständnis zu vermitteln. Er ließ die Internatskinder Sterne aus verschiedenen geometrischen Formen bauen und diese schmückten später damit Ihre Internatsstuben."
(quelle: via ). anmerkung von mir: "kinder" waren allerdings - zumindest in der anfangszeit - nur jungen. mädchen benötigten damals offensichtlich keine bildung - zumindest habe ich keine informationen darüber gefunden.


bauanleitung für die sterne


in der anfangszeit waren die sterne alle weiß-rot - weiß für die reinheit, rot für das blut jesu.


prospekt aus dem jahre 1898 

alles über den beginn der herrnhuter manufaktur und die weitere firmengschichte könnt ihr hier nachlesen.
"1950 wurde die Stern GmbH verstaatlicht und firmierte ab 1951 als VEB Oberlausitzer Stern- und Lampenschirmfabrik. Als die Handfertigung – noch dazu von Sternen – nicht mehr in das Bild sozialistischer Industrieproduktion passte, beschloss man diese abzugeben. Es kam zu einem zu jener Zeit außergewöhnlichen Vorgang: Rückübertragung an die Brüder-Unität. Die geschäftliche Lage blieb jedoch prekär, da auch der neue Betrieb staatlichen Planungen unterworfen war.
Der Wandel der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen nach 1989 ermöglichte der Herrnhuter Sterne Manufaktur einen Neuanfang als GmbH, der 1991 mit 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewagt wurde. Vor allem der Vertrieb musste völlig neu aufgebaut werden. Aber auch neue Materialien wurden eingesetzt und die Fertigungsabläufe modernisiert" 
quelle: via






seit 2010 gibt es die neue manufaktur in herrnhut. ein besucht lohnt sich auf jeden fall, denn man kann zusehen, wie auch heute noch die sterne per hand zusammengefügt werden und findet eine interessante kleine ausstellung über die entstehungsgeschichte. 

verlinkt mit lottas 50.mal "bunt ist die welt"mit dem thema sterne und mit lisas sternenzeit


ich wünsche euch einen friedlichen 3. advent!
 ich selbst bin immer noch am päckchen packen, aber bald ist es geschafft!